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  • Bianca Maria Raven

Welche Gefahren bergen Antibiotika im Wasser?

Aktualisiert: 8. Sept. 2022


Ob sich Antibiotika-Resistenzen über Kläranlagen ausbreiten, wird seit einigen Jahren erforscht. Vor allem aus Kliniken gelangen Antibiotika-Rückstände und zugleich auch Bakterien, die Antibiotikaresistenzen in sich tragen, in die Kläranlagen. Dort treffen sie auf Milliarden von Bakterien, die für die Abwasserbehandlung zuständig sind. Die Anlagen könnten zu einer Art Brutstätte für antibiotikaresistente Bakterien werden, die mit dem behandelten Wasser in die Gewässer gelangen und Wasserressourcen möglicherweise kontaminieren.


Mit speziellen Wasserfiltern für den Hausgebrauch können diese Rückstände ebenfalls eliminiert werden.



Rückstände von Blutdrucksenkern in Gewässern bedeuten nicht nur ein potenzielles Risiko für im Wasser lebende Tiere, sondern sind auch bedeutsam für das Trinkwasser und stellen eine Vergiftungsgefahr für Menschen dar.

Seit einigen Jahren werden vermehrt hochwirksame, schlecht abbaubare und in großen Mengen verordnete Arzneimittel und deren Rückstände in den Gewässern festgestellt, berichten Experten der Berliner Wasserbetriebe und des Landesamts für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSo) bei den DGK-Herztagen in Berlin. Zum Beispiel Blutdrucksenker vom Typ der Sartane, schlagen Dr. Sebastian Schimmelpfennig (BWB) und Dr. Claudia Simon (LAGeSo) Alarm.

Sartane können aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften und der steigenden Verordnungsmengen als einziger Blutdrucksenker die Qualität der Trinkwasserressourcen in Deutschland gefährden. Die Experten regen deshalb eine entsprechende Anpassung der Verordnungspraxis durch die behandelnden Ärzte als "effiziente Maßnahme an der Quelle" an und plädieren für die verstärkte Beachtung geeigneter Medikamenten-Alternativen.


Blutdrucksenker im Wasserkreislauf gefährden Qualität


In Deutschland werden jährlich 15 Milliarden Tagesdosen Blutdrucksenker verordnet. Die mittlere jährliche Steigerung seit 2007 beträgt 4,5 Prozent. Die Gesamtmenge der Blutdrucksenker summiert sich in Deutschland auf über 400 Tonnen/Jahr, wovon mehr als die Hälfte von den Wirkstoffen Metoprolol und Sartanen verursacht wird. Diese verordneten Medikamente gelangen in der Regel durch die Ausscheidungen der Patienten über Kanalisation-Kläranlage-Oberflächengewässer in den Wasserkreislauf.

"Bei den Sartanen werden die verordneten Wirkstoffmengen nahezu vollständig im Kläranlagenablauf wiedergefunden", so die Studienautoren. Sartane werden auch in vergleichsweise hohen Konzentrationen in Oberflächengewässern nachgewiesen, "auch bei der Uferfiltration zum Zwecke der Trinkwassergewinnung ist nur eine geringe Abbaubarkeit der Sartane festzustellen."






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